Mia
Seinen Seufzer hatte ich gehört, doch auch dann hob ich den Blick nicht. Erst, als ich eine Hand an meiner Wange spürte, hob ich den Blick und sah ihn an. Meine eine Hand lag unter seiner. Ihm hatte es gefallen, dass ich über seinen Oberkörper gestrichen hatte? Sollte ich es noch mal tun? Am liebsten hätte ich die Hand wieder nach ihm ausgestreckt, aber ich unterdrückte den Impuls. Wahrscheinlich hat er es nur gesagt, um mich nicht dumm da stehen zu lassen. Mein Herz pochte bei seinen Worten etwas schneller und meine Fingerspitzen kribbelten wieder. Was sollte ich nun tun? Zögernd gab ich dem Impuls nun nach und streckte die Hand wieder nach ihm aus, bis ich sie auf seine Brust legte. Unsicher hob ich den Blick von meiner Hand und sah Damon in die Augen

Mia
Ich war erstaunt über seine heftige Reaktion über diese kleine Berührung und in mir tauchte der Wunsch auf, noch mehr von solchen Reaktionen in ihm hervor zu rufen. Doch dann sah er mir in die Augen und der Wunsch wurde noch stärker, vor allem, als er mir einen Kuss auf die Wange hauchte. Plötzlich rutschte er aber von mir weg und schob meine Hand weg. Ich kam mir wie vor den Kopf gestoßen vor und zog die Hand zurück. Traurig sah ich auf die Bettdecke. Es war mir klar, dass das zwischen Mensch und Vampir nicht ging, aber...Damon war so besonders und einzigartig in meinen Augen und dabei meinte ich nicht nur, dass er ein Vampir sei

Mia
Ich nickte schwach, doch da hatte er sich schon umgedreht. "Ja...", flüsterte ich kaum hörbar. Grade eben waren wir beinahe zärtlich miteinander umgegangen und jetzt das...Traurig drehte auch ich ihm den Rücken zu und rollte mich zusammen. Eine einsame Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel und kullerte über meine Wange, ehe sie im Bettlaken versank. Meine Kehle war wie ausgetrocknet und ich schluckte angestrengt. Nur, weil er ein Vampir war, hieß es doch lange nicht, dass er mich wirklich umbringen muss...wenn er vielleicht lernt, sich zu beherrschen, dann...Doch dieser Wunsch war sinnlos, er würde eh nie in Erfüllung gehen. Genau so wenig wie der, ihm noch einmal über den Oberkörper zu streichen und ihm erregte Reaktionen zu entlocken

Mia
Ich merkte, wie er aufstand und dann setzte er sich vor mich hin. Meinen Blick senkte ich schnell auf die Bettdecke und rührte mich nicht, als er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und die Träne weg wischte. Verzweifelt versuchte ich an ihm vorbei zu sehen, doch ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und sah ihn an. Sein Blick, der...der war liebevoll! Als ich diesen Blick sah, wollte ich nichts lieber als mich an ihn zu schmiegen und meine Lippen auf seine legen. Krampfhaft schluckte ich dieses Begehren nach ihm herunter und senkte den Blick wieder. Sagen tat ich nichts, es würde doch eh nichts bringen

Mia
Ich blieb still liegen und schluckte dieses Verlangen nach ihm herunter. Es gelang mir, bis er wieder kam. Mit enttäuschten Blick sah ich kurz zu ihm und wollte sofort meine Hand wieder über seine Muskeln schweifen lassen. Zuerst ballte ich beide Hände, doch als ich die Tasse mit der Milch nahm, umklammerte ich diese mit den beiden Händen und sah auf die Milch. Es roch leicht nach Honig, also war es warme Milch mit Honig. Das hat meine Oma mir auch immer gemacht, wenn es mir mal nicht gut ging. Ich saß mittlerweile im Schneidersitz vor Damon und nahm einen kleinen Schluck und schloss die Augen. Das Getränk schmeckte so wie das von meiner Oma. Meine Wange prickelte angenehm, da Damon über diese strich. *Zu spät...das hast du schon getan*, sagte ich in Gedanken zu Damon, sprach es aber nicht laut aus.

Mia
Ich trank die Milch aus und sah an die Wand, auch als Damon sich neben mich legte und ich aus den Augenwinkeln sein Gesicht und seinen Oberkörper sehen konnte, wenn ich in die Richtung sah. Dies vermied ich aber und stellte die nun leere Tasse auf den kleinen Nachttisch neben dem großen Bett. Statt mich hinzulegen, blieb ich in der gleichen Position sitzen und sah weiterhin an die Wand. Ich ließ zu, dass Damon mit meinen Haaren spielte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. "Hat so geschmeckt, wie die Milch mit Honig von meiner Oma immer...", sagte ich leise. Die Enttäuschung über den Wandel von Damon hörte man in meiner Stimme heraus. Kein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. *Ich will in deiner Nähe Morgen sein*, antwortete ich in Gedanken, sagte dann aber etwas anderes. "Mir egal" da ich keine Tasse mehr zum umklammern hatte, ballte ich meine Hände wieder zu Fäusten

Mia
"Damon...warum bist du plötzlich so? Ich meine, vorhin da...da warst du so...zärtlich und jetzt...warum nicht mehr? Ich kann dich nicht hassen, dafür...ist es vielleicht schon zu spät...", flüsterte ich und sah weiterhin an die Wand oder aus dem Fenster. Ich wusste selbst nicht, warum ich ihn das gefragt hatte, vielleicht, weil ich es wissen wollte. Warum er sich plötzlich wieder von mir entfernte. Ich schlang mir meine Arme um den Bauch und zog die Knie an. Dazu, was ich morgen machen würde, sagte ich einfach nichts. Ich würde ja schon zurecht kommen. Mehr oder weniger.

Mia
Ich zuckte bei seinem Tonfall und seinen eiskalten Worten zusammen. Es war sinnlos versuchen, ihm näher zu kommen. Weg, nur hier weg. Von ihm weg. Deswegen stand ich auf und ging zur Tür. "Ich gehe in das Gästezimmer von vorhin...", murmelte ich noch, ehe ich die Tür hinter mir schloss. Ich rannte förmlich den Gang zu dem Gästezimmer entlang und schmiss die Tür hinter mir zu, sobald ich in dem Zimmer war. Tränen flossen über meine Wangen und ich schluchzte. Statt mich auf das Bett zu setzen, ließ ich mich an der Tür hinunter rutschen, bis ich auf dem Boden saß. Ich zog die Beine an, legte die Arme um sie und vergrub das Gesicht in den Armen. Leise begann ich zu weinen