Mia
Ich verzweifelte langsam und musste mühsam die Tränen unterdrücken, die in meinen Augen aufsteigen wollten. "Bitte...verzeihe mir...ich habe doch hier weiter keinen...aber was sage ich überhaupt...es interessiert dich doch eh nicht...", flüsterte ich heiser, ehe ich mich umdrehte und davon lief. Ich rannte aus der Eingangshalle über den Hof und in den Pferdestall. Weg, nur noch weg hier. Ich lief an unzähligen Pferdeboxen vorbei, bis ich an der letzten angekommen war. 'Skywalker' stand auf der Box und darunter ein Schild mit der Aufschrift 'Vorsicht! Unberechenbares Pferd! Tritt und beißt um sich' Ich sah den Hengst an, und er beobachtete mich mit gespitzten Ohren. Das Pferd war nicht böse, es wehrte sich nur gegen andere. Vorsichtig betrat ich die Box und streckte die Hand nach ihm aus. Ich war verzweifelt, dass ich das nun tat. Der Hengst stieg wiehernd, als ich die Box aufließ, doch er blieb stehen. "Ganz ruhig...ich bin wie du...gezwungen hier zu sein", flüsterte ich und kam ihm näher, doch dann blieb ich stehen. Und dann kam der Hengst schnaubend auf mich zu, und stupste mich mit seiner Nase an. Ich lächelte etwas und traute mich nun, ihm über die Nüstern zu streichen. Er ließ sich streicheln und dann schwang ich mich auf seinen blanken Rücken. nter mir spürte ich seine angespannten Muskeln. Dieser Hengst war für die Freiheit geboren, nicht für die Gefangenschaft. Plötzlich stieg er erneut halb, ehe er in einem scharfen Galopp aus dem Stall jagte. Vorbei an unzähligen Wachen, die vergeblich versuchten, uns zwei aufzuhalten. Tief beugte ich mich über den Hals von Skywalker und er beschleunigte noch mehr. Wir jagten über den Hof auf das Tpr zu und an den Wachen vorbei, ehe sie sich regen konnten. Trotzdem hielt ich den Hengst an und sah mich um. Wohin? In die Stadt oder in den Wald und damit in die Berge? Meine Entscheidung fiel nicht schwer. Ich drückte dem Hengst meine Waden in die Seite und er preschte los. Richtung Wald. Staub wirbelte hinter uns auf,als wir über das trockene Feld galoppierten. Immer näher kamen wir dem Wald und verschwanden bald in diesem. Jedoch hielt ich den Hengst nicht an, ich ließ ihn laufen. Ich spürte, dass er eh nicht angehalten hätte

Mia
Ich trieb den Hengst weiter voran, bis wir zu einem kleinen Fluss kamen.Hier hielt ich an und stieg ab. Walker watete sofort etwas in den Fluss hinein und begann zu trinken. Ich ließ mich an einem Baumstamm hinab gleiten, bis ich auf dem Boden saß. Dann zog ich die Beine an und rollte mich zusammen. Warum war ich abgehauen? Hier würde ich eh sterben...aber war es nicht das, was ich eigentlich wollte? Würde Josh überhaupt mein verschwinden bemerken? Wenn ja, was würde er tun? Und würde der freundliche Diener sich vielleicht um mich sorgen, weil ich nicht mehr da war?

Mia
Ich würde nicht zurückkehren. Zu groß war die Angst, dass Josh sich wieder so schmerzhaft an mir vergriff. Aber...ob er überhaupt bemerkte, dass ich weg war? Interessierte es ihn? Theoretisch müsste es ihn ja interessieren, denn es kam ja für ihn blöd, wenn ans Licht kam, dass ich fort war. Josh müsste dann als kein richtiger Mann gelten und würde vom Thron verscheucht werden...Ich vergrub das Gesicht verzweifelt und den Händen und ließ meinen tränen freien lauf

Mia
Irgendwann versiegten die Tränen und ich ließ die Hände sinken. Traurig beobachtete ich Walker, der begonnen hatte zu grasen. Mich würde doch eh keiner vermissen...Das einzige, was auffallen würde, würde Skywalkers Fehlen sein...naja...was wunder ich mich überhaupt mich. Mich hatte doch noch niemand vermisst oder gar Sorgen um mich gemacht

Mia
Walker kam langsam zu mir getrottet. Ich streckte die Hand nach ihm aus, bis ich über seine weichen Nüstern streichen konnte. "Du bist frei...kannst überall hingehen, wohin du möchtest...und ich nicht..ich weiß nicht, wo ich hinsoll...wer weiß, was hinter den Bergen liegt...vielleicht nur eine Wüste, ich weiß es einfach nicht...", sagte ich leise zu ihm

Mia
"Manchmal wünschte ich, ich würde einfach so abhauen können...Alles hier hinter mir lassen, schließlich hält mich hier ja nichts mehr...Oder vielleicht sterben...aber egal, welchen Weg ich würde nehmen, ich bin eh zu feige dazu...", sagte ich leise. "Warum kann nicht alles so einfach sein wie in Büchern? Mit Happy End und so...aber so etwas gibt es halt nicht im realen leben" Walker schnaubte leise, als ob er mich verstehen könnte

|| Mir fällt nichts mehr ein, was ich schreiben könnte...kann er sie nicht endlich finden? :D